ISSN 0939-7507
E R Z I E H E R B R I E F
Herausgeber. Pädagogischer Arbeitskreis Mittel- und Osteuropa
Arbeitsgemeinschaft Sudetendeutscher Lehrer und Erzieher e.V.

59. Jahrgang, Folge 3 München, Juli 2012


Rüdiger Bauer, Suche nach neuen Ufern 1945 - 1950 . Studienjahre eines Sudetendeutschen im Nachkriegsdeutschland. BoD Norderstedt, ISBN 978-3-8448-1157-5, Bezugsquelle unter Tel. 04101-31393, Preis: 12,90 €.
Das Buch gibt sich unprätentiös, ist wohl dadurch ehrlicher. Dies besonders wenn es die Zeit um die Ereignisse des Kriegsendes skizziert - erdrückende Prämissen für einen Neubeginn irgendwo, irgendwie und irgendwann. Es zeichnet die Lebenslinien eines Zeugen der Zeit, der Umstände politischer und menschlicher Wirrsale ungeschminkt nach. Damals als man allen Deutschen die Dornenkrone aufsetzte und viele im Osten auf den Weg nach tschechischem und polnischem Golgatha schickte, blieb ein neues Laben in grauem, sphärischem Schleier. Dem Leid, dem Drangsal, das über jedes Begreifen geht, zumal bei Tschechen, haben viele korrekte Hostoriegraphen nachzuspüren versucht, um mitzuteilen, wie das alles eigentlich "wirklich" war, natürlich ganz anders als die Überlebenden dies am eigenen Leib erfahren mussten.
Es gehörte, wie zu so vielem, immer ein Quäntchen Glück zu jedem Unterfangen, wenn es ein Stückchen auf dem Wege zu einem Neubeginn weitergehen sollte.
Nach dem "Noch-einmal-davon-gekommen" schnürte der Autor ein Bündel von Berufszielen, die eigentlich nur für einen "Hans im Glück" gedacht sein konnten. Das Leben war ja immer noch überwölbt von Unsicherheiten, und die Schatten der Vertreibung ballten sich schon zu jenen Orkanen der Unmenschlichkeit, für die Sudetendeutschen vor allem mit Benesch als apokalyptischen Rächer und wegbereiter der großen Orgie.
Für den Autor beginnt nach gemeisterter Flucht die Suche nach einer Bleibe, nach einer Möglichkeit, zu einem Beruf zu finden, was sich in Hamburg anzubahnen schien. Inzwisschen wurden auch die Eltern aus Komotau vertrieben wie auch die Verlobte. Tröstlich sind immer wieder die Begegnungen mit Schulkameraden, mit alten Bekannten und Freunden. Der junge Mann nimmt alle möglichen Arbeiten an, um sich über Wasser zu halten, wird Straßenverkäufer, betreibt Schwarz- und "Interzonenhandel", trägt sich mit Auswanderungsplänen und sucht bei alledem doch in ein einigermaßen normales Leben zu gelangen. Das Glück war dabei auf seiner Seite, was in dem Buch auch in epischer Breite und mit emotionalem Nachdruck geschildert wird. So kann er schließlich in Hamburg Volkswirtschaft studieren, eine Familie gründen, sein Dioplom ablegen, in kaufmännisches Management einsteigen, als Unternehmensberater tätig werden und schließlich auch arbeitslosen Jugendlichen beistehen, für ihren Beruf die rechten Ufer zu erreichen.

Ernst Korn

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Sudetendeutscher Pressedienst (SdP)
Redaktion, Herausgeber, Medieninhaber:
Sudetendeutsche Landsmannschaft in Österreich (SLÖ)
Bundespressereferat: A-1030 Wien, Steingasse 25
Telefon: 01/ 718 59 19*, Fax: 01/ 718 59 23
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www.sudeten.at
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Wien, 24. Mai 2012
Neuerscheinung
Buchbesprechung
Rüdiger Bauer
Suche nach neuen Ufern 1945 - 1950
Studienjahre eines Sudetendeutschen im Nachkriegsdeutschland
ISBN 10:3-8448-1157-5, Taschenbuch in DIN A5 mit 188 Seiten und einigen Fotos,
Verlag: Books on Demand, Norderstedt; Preis: 12,90 € zuzüglich Versandspesen
Zu beziehen über: Rüdiger Bauer: ruediger.bauer@gmx.de, Tel. 0049(0)4101-31393
Erlebte Zeitgeschichte
Die Kapitulation aller deutschen Streitkräfte im Mai 1945 erlebt der Autor nach seinem
Genesungsurlaub als junger Offizier der Waffen-SS in seiner sudetendeutschen Heimat.
Die einrückenden Sowjets und die beginnenden Exzesse der Tschechen zwingen ihn zur
Flucht über die wieder errichtete Staatsgrenze. Seine Reflexionen über die Ursachen des
hereingebrochenen Chaos geben ein beredtes Bild von dem Seelenzustand, in dem große
Teile der damaligen jungen Generation mit dem Zusammenbruch ihrer anerzogenen
Ideale vor dem Nichts standen. Quo vadis hieß wie für viele seiner Landsleute die Frage,
um trotz ihrer Herkunft einen neuen Anfang zu finden. In Hamburg bot sich wider Erwarten
mit seiner Verlobten, die er auf abenteuerliche Weise aus der russischen Zone holte, eine
gemeinsame Zukunft. Doch nur ihm öffneten sich die Tore für einen Studienplatz. In
eindrucksvoller Weise werden die Bedingungen des Lebens und des Studiums für einen
Wiederbeginn in den entbehrungsreichen Nachkriegsjahren geschildert. Gewürzt mit
Robinsonaden bei illegalen Schwarzmarktgeschäften und Schmuggelfahrten erfährt der
Leser von einem "Interzonen-Handelspraktikum" besonderer Art. Nicht ganz ungefährliche
Momente sorgen für spannende Unterhaltung bis zum glücklichen Examen. Nach vielen
Umwegen wird mit dem lang ersehnten beruflichen Einstieg des Autors das neue Ufer
erreicht. Das Buch eines Zeitzeugen voller Spannung, das zum Nachdenken anhält.
Das Buch ist eine Fortsetzung seines Erstlingswerkes: „Wie und warum wir so waren?
Erinnerungen an Damals/Schicksalsjahre 1925-1945“.
Rüdiger Bauer ist ein Angehöriger der Erlebnisgeneration aus Komotau
Das neue Buch wird beim Sudetendeutschen Tag am 26./27. Mai in Nürnberg auf dem
Stand des Komotauer Heimatkreises vorgestellt und liegt zum Verkauf auf. Der Autor
signiert auch auf Wunsch dieses Buch.
Das Umschlagbild kann kostenlos angefordert werden.
Informieren Sie sich im Internet unter: http://hausderheimat.npage.de/

Pressestimmen und Rezensionen

Zum 1. Buch

Sudetendeutscher Pressedienst (SdP)

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E-Mail: pressedienst@sudeten.at

Wien, am 29. Juni 2010


Buchbesprechung
Rüdiger Bauer
www.ruediger-bauer.com

Wie und warum wir so waren?
Erinnerungen an Damals
Schicksalsjahre 1925 - 1945

Wagner Verlag www.wagner-verlag.de; Zum Wartturm 1, D-63571 Gelnhausen.
ISBN: 978-3-86683-626-6. 103 Seiten. Preis € 9,80.

Der Schicksalsweg des Autors als Sudetendeutscher aus Komotau (Jg.1925) bildet die spannende Rahmenhandlung. Vor dem Hintergrund der Tschechisierungspolitik der Staatsobrigkeit wird in engagierter Weise versucht, eine Erklärung zu finden für die Begeisterung einer Generation von Volksdeutschen, die der Parole folgte: "Wir wollen heim ins Reich!"

Damit wird verständlich, dass der Autor 1939 begeistert eine in Gründung befindliche NAPOLA, eine Eliteschule des Dritten Reiches, besuchte. Die Erziehung im Geiste des Systems veranlasste ihn, sich freiwillig zur Waffen-SS zu melden.

Eindrucksvoll schildert der Autor das Wirken dieser Truppe, die Ausbildung in der SS-Junkerschule, den Einsatz an der Front bis zum Entkommen aus dem eingekesselten Gotenhafen nach seiner Verwundung. Dem Zusammenbruch aller falschen Ideale bei Kriegsende folgt die Flucht aus der Heimat vor den anrückenden Sowjets und den tschechischen Schergen.

Es bewegte den Autor, einmal aus seiner eigenen Sicht zum Ausdruck zu bringen, was die Gründe gewesen sind, welche die weit überwiegende Mehrheit seiner Altersgenossen, nämlich Volks- und Auslandsdeutsche unter fremdsprachlicher staatlicher Oberhoheit wie er, vorbehaltlos in die Arme des Nationalsozialismus getrieben haben.

Buchansicht kann angefordert werden.

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PRESSETEXT
"Nachrichten der Sudetendeutschen in Baden-Württemberg"
15. 12. 2010

Rüdiger Bauer
Wie und warum wir so waren?
- Erinnerungen an damals -
Schicksalsjahre 1925-1945

103 S., glanzkasch., Wagner Verlag, Gelnhausen 2009,
ISBN 978-3-86683-626-6, € 9,80

In erzählender Form schreibt der 1925 im Sudetenland geborene Autor, warum er (und viele andere) "so war" - nämlich vor dem Hintergrund der Tschechisierungspolilik in der Ersten Republik ein Anhänger des Nationalsozialismus. Besuch einer NAPOLA, einer Eliteschule des Dritten Reiches, Eintritt in die Waffen-SS, Junkerschule und Fronteinsatz bis zum Zusammenbruch auch der ldeale bei Kriegsende und der Flucht vor den Tschechen aus der Heimat. Endlich einmal - so möchte man fast ausrufen - ein Autor, der sich zu seiner Vergangenheit bekennt und schildert, wie und warum er "so wurde" ohne etwas zu beschönigen, zu verherrlichen oder zu verheimlichen. Und damit gibt er den nachgeborenen Generationen die Möglichkeit, nachzuvollziehen, warum so viele aus den Vorgängergenerationen "so waren" - ohne sich an den Zerrbildern der "politischen Korrektheit" orientieren zu müssen, die mehr vernebeln als wahrheitsgemäß darstellen. Man möchte dem kleinen Büchlein (Heftgröße)eine weite Verbreitung wünschen.

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Rezension von OStDir.Ernst Korn, Schriftsteller und Pädagoge
zu "Wie und warum wir so waren? Erinnerungen an Damals/Schicksalsjahre 1925-1945


Das Büchlein spannt einen Bogen über 20 Jahre eines jungen Lebens, die ihre frühe Grundlegung unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg in einem aufgezwungenen Staatswesen erfahren. Aus Demütigungen und einer Politik der Entgermanisierung geboren, lässt sich ein Lebenssinn für die Deutschen in den Ländern der einstigen Wenzelskrone nur im Zusammengehörigkeitsgefühl ihrer Volksgruppe erhoffen.

Die landläufigen Darstellungen des bedingenden historische Geschehen und seine gerechte Wertung scheint heute in Halbwahrheiten und offenkundigen Verfälschungen zu ersticken. Der Autor wendet sich daher gegen Erklärungsklischees selbst ernannter geschichtspolitischer Allwissender, die genau darlegen, wie es eigentlich hätte sein müssen - ganz anders jedenfalls, als die Betroffenen es erlebt haben.
Der Verfasser urteilt objektiv aus der Zeit und aus eigenem Erleben, kann sich den Pauschalverurteilungen ganzer Wehrmachtsteile, der zu durchsichtigen Zwecken allgemeinen Verteufelung der Deutschen entgegenstellen.
Der geneigte Leser erfährt von Herkunft und Ursprung, über die persönliche Jugendlektüre und ihre Impulse zu Abenteuer und Tatendrang, aber auch von den Autonomiebestrebungen der Deutschen im Tschechenstaat, die in den sie diskriminierenden Tschechisierungsmaßnahmen, in Arbeitslosigkeit und einer Vielzahl von staatlichen Benachteiligungen auf alle Gebieten gründen.
Das erklärt auch die Begeisterung des Jungen für den Besuch einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt als Eliteschule des Dritten Reiches, die zwar im Geiste des NS-Systems organisiert und geführt wird, aber eine tolerante Haltung etwa gegenüber Kirche und Andersdenkenden an den Tag legte sowie eine vielseitige wissenschaftliche und sportliche Ausbildung gewährleistete. Die Meldung des Autors zur Waffen-SS hat auf Grund solcher Prämissen ihre Logik. Der Ehrenkodex dieser Waffengattung und ihr gefährlicher Einsatz im Frontdienst wie beim Schutz der Flüchtlingstrecks aus dem Osten widersprechen einem konstruierten Negativbild. Der Autor verwahrt sich dagegen, mit KZ-Bewachern auf eine Stufe gestellt zu werden. Freilich bedeutete der Zusammenbruch des Reiches eine für das weitere Leben prägende Seelennot, das Ende aller Ideale, zumal statt des erhofften Friedens für die Deutschen in Mitteleuropa tschechisches Morden und Vertreiben begannen und bis heute ungesühnt blieben.
Ernst Korn

Über den Rezensenten OStD Ernst Korn ist bei Google nachzulesen:
Pädagoge, Lehrerbildner sowie Dozent für Dialektik der Neuen Sprachen in München, Schriftsteller, geb. 1927 in Neumarkt bei Marienbad/Egerland, Hauptschriftleiter des Erzieherbriefes für die Arbeitsgemeinschaft Sudetendeutscher Lehrer und Erzieher - pädagogischer Arbeitskreis für Mittel- und Osteuropa.

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Rezensionen zum 2. Buch "Suche nach neuen Ufern 1945 - 1950"